
Sächsisch für Alle!
Jeder Dialekt ist ein einzigartiges Zeugnis regionaler Identität, Vielfalt und Tradition. Er verbindet Menschen, gibt ihnen Heimat, Vertrauen, Zuversicht. Du bist „einer von uns“ – diese Bande ist stark, vor allem in Sachsen.
Sächsisch verstehen leichtgemacht
Orschinal & Orschinell

Die fünf Regiolekte in Sachsen
Das heutige Gebiet des Freistaats Sachsen lässt sich in fünf große Dialektregionen gliedern. Die dort gesprochenen und gelebten Regiolekte – Osterländisch, Obersächsisch (Meißnisch), Vogtländisch, Erzgebirgisch und Lausitzisch – zeigen die reiche sprachliche und kulturelle Geschichte der Region im Herzen Europas, wobei die Grenzen zwischen ihnen oft fließend sind. Unsere Karte zeigt die Ausdehnung der fünf Sprachräume und bietet eine kurze Beschreibung ihrer charakteristischen Merkmale.


Der Osterländische Dialekt wird vor allem in und um Leipzig gesprochen und zeichnet sich durch seine klaren, prägnanten Vokale aus.

Das Obersächsisch, auch als Meißnisch bekannt, ist der weit verbreitete Dialekt rund um die Region Meißen.

Das Vogtländische ist ein Dialekt, der im wunderschönen Vogtland gesprochen wird und durch seine starke aber liebenswerte Nasalierung auffällt.

Der Erzgebirgische Dialekt, gesprochen im schönsten Mittelgebirge Europas, ist bekannt für seine starken, klaren und fromschönen Konsonanten.

Das Lausitzische wird in der Region der Oberlausitz gesprochen und zeigt Einflüsse aus dem Sorbischen sowie dem Ost- und Mainfränkischen.
Sachsens schönste Wörter
Ob im Elbtal, der Oberlausitz, dem Vogtland oder im Erzgebirge - Die Menschen in Sachsens Regionen lieben ihre Wortschätze. Und so wird teils schon seit vielen Jahren zwischen Pirna und Riesa, zwischen Bautzen und Görlitz oder seit Neuestem auch zwischen Reichenbach und Bad Elster nach dem Wort des Jahres gesucht.
Die »Sächsische Wörter des Jahres« seit 2008
2024
Hudelei = Schlamperei, Misere, unglückliche Situation, Dilemma, Schlamassel, Schererei oder Schwierigkeit(en)
2023
budzsch = beschreibt ein wunderliches, merkwürdiges oder auch sonderbares Gefühl, gelegentlich aber auch „niedlich“ (putzig)
2022
Därre = steht für die Trockenheit im Sommer, für Krise oder auch Kälte
2021
Daheeme = bedeudet ganz einfach zuhause
2020
Nieslbriem = ein einfältiger, unbeholfener oder auch etwas mürrisch daherkommender Mensch
2019
Bemme = Belegte Brotscheibe
2018
friemeln = knifflige Zusammenhänge verknüpfen
2017
andadschn = etwas anfassen
2016
diggschn = eingeschnappt oder beleidigt sein
2015
Blaadsch = ungeschickter Mensch
2014
Gelumbe = nutzlose Dinge
2013
Hitsche = Fußbank
2012
didschen = Lebensmittel in Flüssigkeit eintunken
2011
katschn = laut kauen oder schmatzen
2010
Hornzsche = Rumpelkammer oder altes, verwahrlostes Haus
2009
färdsch oder fertsch = fertig
2008
Nu = multifunktionaler Lückenfüller oder Synonym für "ja"
Die »Oberlausitzer Wörter des Jahres« seit 2015
2023
Voglhuckst = Vogelhochzeit
2022
Kuhploapperich = Kuhfladen
2021
Brutränftl = Brotkanten
2020
Fansterritschl = Holzladen vor den Fenstern der Oberlausitzer Umgebindehäuser
2019
Schnupptichl = Schnupftuch, Taschentuch
2018
Foarzwulle = Sauerkraut
2017
Abernmauke = Kartoffelbrei
2016
Hietroabratl = Tablett
2015
Kließlroaffer = Büstenhalter
Die »Erzgebirgischen Wörter des Jahres« seit 2017
2024
Kafterle = kleiner Raum, Abstellkammer
2023
Dippl = Tasse oder kleiner Pott mit Henkel
2022
nausbelzen = Jemanden aus der Stube raus in die Natur treiben.
2021
ausbuzeln = Ausschlafen
2020
dampern oder dambern = sinnlos beschäftigen, spielen, lange für etwas brauchen
2019
Lorks = Ausschuss oder schlechte Ware
2018
kabsch = wählerisch, mäkelig beim Essen
2017
Sperrguschn = Ursprüngliche positive Bedeutung für Neugierige und Wissensdurstig. Heute Synonym für tratschende und klatschende, Gerüchte verbreitende Personen.
Das »Vogtländische Wort des Jahres« 2024
2024
Aazieheich = Anziehsachen, Bekleidung
Sächsisch Lesson#1
Sächsisches Allerlei
Feinste Mundartmusik aus Sachsen
Dialekt-Quiz
Botschafterinnen und Botschafter des Dialekts
