Wenn im Eduard von Winterstein Theater das Orchester seine ersten Takte spielt, sind auch alle Augen auf ihn gerichtet: Naoshi Takahashi, Chefdirigent und Generalmusikdirektor der Erzgebirgischen Theater- und Orchester GmbH. Nach seinem Studium an der Staatlichen Universität für Musik und bildende Künste Tokio kam er 1999 zunächst nach München, um dort sein Studium fortzusetzen, für das er mit dem Meisterklassendiplom ausgezeichnet wurde. Nach Stationen in Brandenburg und Osnabrück übernahm der Japaner 2006 das Zepter als Chefdirigent der Erzgebirgischen Philharmonie Aue. Neu angekommen in Annaberg-Buchholz spürte er eine angenehme Ruhe, aber auch eine Verschlossenheit der Erzgebirger. Heute sagt er, das sei nur der erste Eindruck gewesen und er wisse inzwischen, dass die Menschen hier sehr warmherzig sind und sich mehr untereinander helfen als anderswo. Gleich zu Beginn lernte er „Glück auf“ und später am Theater seine Frau – eine Sächsin – kennen, mit der er heute drei Kinder hat. Die Rasselbande versucht er zweisprachig zu erziehen. Das funktioniert mal mehr und weniger gut. Nicht jedes Kind hätte das gleiche Sprachtalent, meint er mit einem Schmunzeln. Inzwischen ist Takahashi hier nicht nur fest verwurzelt sondern sogar „Botschafter des Erzgebirges“. So ist er bekannt dafür, nie in seine Heimat Japan ohne einen Koffer voll Erzgebirge zu reisen. Für den Chefdirigenten gehört „multikulti“ zum Alltag, schließlich vereinen sich im Orchester Nationen aus der ganzen Welt. Musik ist international, spricht eine Sprache und verbindet. Dennoch ist es auch eine Kunst, die bunten Nationalitäten im Orchester zu einen. „Unsere Gemeinsamkeit ist aber, dass wir dennoch ein deutsches Orchester sind. Viel wichtiger als die Herkunft der Musiker ist es aber, eine gute Mischung aus Jung und Alt zu finden, die die perfekte Kombination im Orchester ausmacht“, erklärt Takahashi. Im Spot des Welcome Centers Erzgebirge mitzuwirken, war für Naoshi Takahashi Ehrensache: „Ich möchte anderen zeigen, was für uns im Orchester täglich selbstverständlich ist: sich unabhängig der Nationalität zu verstehen – einfach weil wir alle Menschen sind mit all unseren gleichen Emotionen und Gefühlen“
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