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Bildung & Forschung

Traumzauberbaum Bautzen

Oberlausitz
Traumzauberbaum Ensemble

Rosinenstücke für ein Herzensprojekt

Hunderte aufgeregte Kinderstimmen, geschäftiges Füßeklappern auf dem Hallenboden und draußen purer Sonnenschein – 700 Kinder sind mit ihren Eltern in die Schützenplatzhalle Bautzen gekommen, um Moosmutzel und Waldwuffel in ihrem Reich rund um den Traumzauberbaum zu besuchen. Die beiden Waldgeister machen gemeinsam mit ihrer Freundin, der Traumlaus Agga Knack in Bautzen Station und bieten ihren Gästen ein ganz besonderes Programm – die Rosinenstücke aus dem Schaffen des Geschichtenliederkomponisten Reinhard Lakomy und seiner Frau. Dass die 40 Jahre alten Lieder für die heutige Generation 4- bis 10-Jähriger noch genauso toll und lehrreich sind, war leicht zu erkennen. Neben der Unterhaltung haben Traumzauberbaums Waldgeister hier aber noch eine ganz andere Mission – Spenden sammeln für ein ganz besonderes Projekt.

Gespannt lauschten alle Gäste dem Ensemble.

Sie staunten nicht schlecht, die Kinder der KITA Findikus in Bautzen. Ihr Spielplatz war im August 2017 plötzlich von hohen Bauzäunen umgeben. Und sie standen draußen – ohne ihre Spielgeräte. „Die Geräte waren so verwittert, da konnten wir einfach kein Kind mehr drauf lassen.“ sagt Peter Mark, Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes Bautzen, dem Eigentümer der KITA. „Wir wussten schon seit Jahren, dass der Spielplatz nicht mehr lange durchhält, hatten aber bislang keine Zusage der Stadt für die Finanzierung eines Neubaus.“ So hatten die Kinder plötzlich keinen Spielplatz mehr. Und dann erkannte auch die Stadt, dass sich da etwas tun muss. Die Finanzierungszusage der Stadt Bautzen, notwendig für den Bau neuer Schaukeln, Klettergerüste und Sandkästen, ist mittlerweile da.

Was nicht passt, wird passend gemacht

In Bautzen gibt man sich in so einer Situation aber nicht einfach zufrieden. Die Mitglieder des Elternrates der KITA setzten sich zusammen und tüftelten einen ganz besonderen Plan aus. Sie riefen Monika Ehrhardt-Lakomy an, jene Frau, welche die Geschichten rund um den Traumzauberbaum erfunden hat. „Hast du Lust, in Bautzen mit uns ein ganz besonderes Projekt auf die Beine zu stellen?“ Natürlich sagte sie sofort zu. Mehr sogar, sie machte es zu ihrem eigenen Herzensprojekt, wie der Elternratsvorsitzende Oliver Jeroch euphorisch sagt. „Monika war mit ihrer Kollegin hier bei uns und hatte in ihrem Kopf den ganzen Garten schon geplant. Dann musste dieser Plan nur noch auf Papier gebracht werden“.

Auf der Grundlage der Geschichtenlieder-CD´s ist inzwischen ein Themengarten entstanden, der die körperliche und geistige Aktivität unterstützt, pädagogisch wertvoll ist und die Kreativität der Kinder anregt. Neben einer Nachbildung des Wolkensteins, dem Hauptschauplatz der gleichnamigen Liedergeschichte, wird es auch die Welt von Mimmelitt dem Stadtkaninchen und natürlich einen Traumzauberbaum mit vielen bunten Traumblättern und einer Stimmgabel zum Anstimmen geben. Ein deutschlandweit einzigartiges Projekt. „Das Tolle ist, dass der Plan von Monika Erhardt-Lakomy so gestaltet war, dass wir je nachdem, wie viel Geld wir zusammen bekommen, für unseren Traumzaubergarten immer etwas dazu bauen können.“ Das, was bis jetzt schon entstanden ist, ist aber bereits einzigartig. Doch das wird es nicht bleiben. Oliver Jeroch sagt: "Es gibt mittlerweile viele Anfragen für einen solchen besonderen Ort. Die Bautzener Ausgabe wird also der Prototyp für viele weitere Traumzaubergärten sein.

Der Lokschuppen aus der Geschichte um Mimmelitt das Stadtkaninchen

Jeder kann mitmachen

Den Anfang machte das Benefizkonzert, bei dem das Traumzauberbaum Rosinenprogramm, also die besten Lieder aus dem Repertoire des „Reinhard Lakomy Ensembles“ aufgeführt wurden. Dafür haben Herr Jeroch und die anderen Mitglieder des Elternrates gemeinsam mit den Mitarbeitern der KITA wochenlang gearbeitet, organisiert und sogar Wochenendschichten für den Verkauf der Eintrittskarten geschoben. „Die Spendeneinnahmen, die durch die Bekanntmachung des Benefizkonzertes für das Projekt eingenommen werden, fließen zu 100 Prozent in den Traumzaubergarten. So wird sogar die KITA in „Traumzaubergarten KITA Findikus“ umbenannt“ sagt DRK Kreisgeschäftsführer Peter Mark. „Der Einsatz und das Engagement des Elternrates sind unglaublich und beeindrucken mich außerordentlich. Ohne die Eltern wäre an so ein Projekt nicht mal zu denken gewesen, dafür bin ich unendlich dankbar.“ So geht sächsisch!

Damit der Garten noch erweitert und so schön erhalten werden kann, werden weiter Spenden gesammelt.

Spendenkonto:

Traumzauberbaum gemeinnützige GmbH, Sulzer Straße 1, 13129 Berlin

IBAN: DE06 1005 0000 0190 4882 55

BIC: BELADEBEXXX

Verwendungszweck: Traumzaubergarten

​​​Mehr zum Traumzaubergarten in Bautzen


Alle Fotos im Artikel von: Oliver Jeroch

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