Geht es um die Eisenbahn, war Zwickau früh dran. Als der neue Bahnhof mit einem modernen Empfangsgebäude 1936 eröffnete, da war er bereits der dritte Neubau. Das Eisenbahnnetz der Region wurde früh vom boomenden Steinkohleabbau befeuert.
1932 begann die Planung. Reichsbahnrat Otto Falck entwarf einen modernen, funktionalen Neubau als Ersatz für das alte und zu klein gewordene Empfangsgebäude. Um die Menschenmassen zu lenken, durchdachte Falck die Raumabfolge ganz genau: „In stets gleichbleibender Richtung“ sollten die Reisenden vom Eingang bis zum Bahnsteig laufen. Also waren Fahrkartenschalter, Gepäckabfertigung und Auskunft auf dem Weg aufgereiht. Wartesäle, Friseur, Toiletten, Verwaltung, Verkaufsläden – alles wurde entweder direkt passiert, oder war schnell zu erreichen. Für seine optimale Ordnung setzte sich Falck auch über Konventionen hinweg: Er platzierte die Fahrkartenschalter auf der ungewöhnlichen linken Seite.