Seit ein paar Wochen arbeitet sie nun im B-Cube, einem Institut der TU Dresden, das sich mit dem „molecular Bioenineering“ beschäftigt. Die Forscher identifizieren und analysieren natürliche Strukturen und Funktionen, wie sie in extremen Lebensräumen, z. B. unter Wasser, vorkommen. Mit dem Verständnis, das man durch diesen Einblick in die Mikrostruktur von biomineralisierten Stoffen, also z. B. Muscheln oder Schwämmen, erlangt, könnte man in Zukunft künstliche Systeme bauen, die den heutigen in vielen Dingen voraus sind – in ihren mechanischen Eigenschaften zum Beispiel. Die Forscherin ist ganz begeistert. Bisher hat sie sich mit der Fehleranalyse von Halbleitern beschäftigt, nun richtet sie das Elektronenmikroskop auf Muscheln.
Frau Reich, Sie haben in Dresden studiert. Standen andere Standorte zur Wahl? Warum haben Sie sich gerade für die sächsische Landeshauptstadt entschieden?
Anfangs stand da natürlich die Nähe zur Heimat und zur Familie; ich komme aus Großenhain. Außerdem ist Dresden eine wunderschöne Stadt, in der nicht nur das Studieren Freude macht. Die Dresdner sind offen und hilfsbereit. Das Miteinander in dieser Stadt ist viel besser als sein Ruf.