Zu den Feierlichkeiten in diesem Jahr hat Sachsen-Anhalt, das aktuell die Bundesratspräsidentschaft innehat, eine Initiative gestartet, um Bürgerinnen und Bürger mit ihren Geschichten und ihren Eindrücken in den Fokus der Feierlichkeiten zu rücken.
Es sind Bürgerinnen und Bürger von 18 bis über 70 Jahre, die beschreiben, was für sie Deutschland ist, was für sie die Deutsche Einheit bedeutet. Sie erzählen, welches Projekt, welche Familiengründung, welches Erlebnis ohne die Deutsche Einheit vielleicht nicht möglich gewesen wäre. Sie sind die Gesichter ihrer jeweiligen Heimatländer und stehen stellvertretend für Erfolge, Chancen sowie Herausforderungen der Deutschen Einheit.
Viel haben Anne Schreiter und Maria Piechnick, die sächsischen Einheitsbotschafterinnen nicht vom Fall der Mauer mitbekommen. Weniger geprägt hat sie dieses Ereignis jedoch keineswegs.
Vom Vogtland hinaus in die Welt
„Für mich war Deutschland schon immer eins“
Das Unternehmertum in die Wiege gelegt
Die DDR kennt Maria Piechnick nur durch Erzählungen ihrer Eltern. Sie denkt nicht mehr in Ost und West. Für sie ist Deutschland schließlich schon immer gemeinsam gewesen. Sie selbst konnte von Anfang an überall hinreisen und in den Geschäften konnten sie und ihre Familie alles kaufen was sie wollten. Deutschland war für sie schon immer eins. Und dennoch wurde sie durch die Wiedervereinigung mitgeprägt. Kurz nach der Wende und der damit einhergehenden Neustrukturierung der Betriebe waren sämtliche Arbeitsplätze gefährdet, daher gründete Piechnicks Vater kurzerhand seinen eigenen Betrieb als Elektroingenieur. Keine Frage: Unternehmertum, Erfindungsreichtum und Problemlösungsfähigkeit wurden ihr im Grunde in die Wiege gelegt.