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Bemalt und zugeklappt – Drei Mamas bringen mehr Kreativität ins Kinderzimmer

Haufenweise Spielsachen, riesige Plastikteile und Spielzeug, der einstige Herzenswunsch des Kindes wird im Spiel-Alltag oft wieder schnell vergessen oder uninteressant. Schnell heißt es: Wohin mit all den Spielsachen? Das fragen sich viele Eltern. Und: Gibt es denn nichts, was viel länger interessant, immer wieder neu und zugleich eine tolle Anleitung für Kreativität und Spieltrieb der Kinder ist? Antje Stumpe (rechts), Martina Musek (links) und Cordula Hundrieser (Mitte) aus Leipzig können diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Denn die Frauen – jede von ihnen selbst Mutter – haben sich mit ihrem Start-up dieses Problems angenommen. Ihre Antwort auf übervolle Kinderzimmer heißt PAPPKA, und steht für zusammenklappbare Spielwelten aus Kraftkarton.

Ein Bauernhof aus Pappe – das klingt erst einmal nach einem ungewöhnlichen Spielzeug. Wie kommt das denn bei den Kindern an?

Cordula: Richtig gut. Die Augen strahlen jedes Mal, wenn aus der schmalen Mappe ein dreidimensionales Objekt erscheint. Wir haben uns bewusst für ein zurückgenommenes Design entschieden. Die Kinder sollen selbst kreativ werden und sich eine eigene Welt malen und bauen. Welche Farbe die Wände haben, entscheiden die Kinder. Und wenn die später nicht mehr gefällt, kann einfach drüber geklebt oder gemalt werden. Zum Bauernhof haben wir ein illustriertes, schwarz-weiß Stickerset entwickelt, sowie einen Stanzbogen mit Tieren, welche die Kinder eigenhändig verkleben und bemalen können.

Zum Bemalen eignet sich die Pappe gut. Welche Vorteile bietet dieses Material noch?

Kraftkarton ist absolut nachhaltig und ökologisch. Alle Werkstoffe unserer Welten können in technische und biologische Kreisläufe zurückgeführt werden. Der Karton ist sehr stabil und geht nicht so schnell kaputt. Den Bauernhof können Kinder bis zu 1.000 Mal auf und wieder zu klappen. Zusammengeklappt lässt sich der Bauernhof mit seinen Bewohnern nicht nur gut verstauen, sondern auch leicht transportieren.

 

 

Wie klappt das in der Praxis?

Wir haben Dank eines Exist-Gründerstipendiums vom BMBF eine Nullserie von 250 Stück anfertigen lassen. Per Losverfahren konnten 60 Familien in ganz Deutschland und Österreich testen – mit insgesamt 365 Kindern. Auch sieben Leipziger Kitas haben zusätzlich den Härtetest unterstützt. Die Resonanz war toll. Die Kinder waren so stolz, wenn sie ihr Haus selbst gestaltet hatten und immer wieder neue Ideen umsetzen konnten.

Die Nachhaltigkeit ist Euch auch bei der Produktion wichtig.

Kurze Wege sind uns wichtig. Deshalb arbeiten wir nur mit regionalen Firmen zusammen. In Plauen wird gedruckt, in Thüringen gestanzt und in Halle/Saale in Behindertenwerkstätten konfektioniert. Wir wollen nah an unserem Produkt sein, fair und ökologisch produzieren.

 

Im Januar 2018 habt Ihr eure Firma in Leipzig gegründet, die MuseKind GmbH. Was bedeutet der Name?

Wir machen nicht nur Spielzeug für Kinder. Wir wollen die Muße der Kinder ansprechen. Die Muße, um sich kreativ auszutoben. Das eine unserer Gründerinnen mit Nachnamen Musek heißt, passt gleichermaßen. Das Wort Pappka für unseren Bauernhof soll nicht nur an den Werkstoff Pappe erinnern. Es stammt aus dem russischen und heißt übersetzt Mappe.

Ihr seid Existenzgründerinnen und Mamas – wie klappt es, Beides unter einen Hut zu bekommen?

Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, Familie und Job unter einen Hut zu bekommen und trotzdem für die Kinder genügend Zeit zu haben. Wir sind nicht nur kreativ im Job, sondern auch kreativ bei den Arbeitszeiten. Die richten wir flexibel ein. Und Konferenzen unter einander führen wir oft abends über Skype.

www.pappka.de

Fotos: (c) Antje Stumpe

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