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WIR SIND SACHSEN

Peter Sommerer

Viele Nationen – eine Sprache: die Musik

Seit Januar 2021 ist der Österreicher Peter Sommerer Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Sächsischen Bläserphilharmonie. Auch als Gastdirigent ist er international gefragt, dirigierte unter anderem die Königliche Kapelle Kopenhagen, die Hamburger Symphoniker, das Austro-Iranian Symphony Orchestra Teheran, die Brandenburger Symphoniker, die Nürnberger Symphoniker und auch regelmäßig Philharmonische Orchester in den USA und in Kanada. Seit vier Jahren ist das beschauliche Bad Lausick die Heimat des temperamentvollen Endvierzigers. Fulminanter Höhepunkt seiner musikalischen Karriere: die Auszeichnung der Sächsischen Bläserphilharmonie mit dem “Opus Klassik” als „Ensemble des Jahres 2023“ - die höchste Auszeichnung im Klassikbereich.

Herr Sommerer, vor welcher Herausforderung hatten Sie den größten Respekt, als Sie die Stelle vor vier Jahren antraten?

Wir befanden uns damals mitten in der Pandemie mit all ihren kulturellen Beschränkungen. Ich erinnere mich an eine gewisse Gespanntheit. Wir wussten ja gar nicht genau, wann wir beginnen konnten, richtig miteinander zu arbeiten. Dass das Orchester in Fahrt kommt, das war die größte künstlerische Hürde.

Ein Österreicher in Sachsen

Ein Österreicher in Sachsen

Ein Österreicher in Sachsen

Ein Österreicher in Sachsen – wie hat sich das damals angefühlt?

Ich war 2004 bereits ein Jahr an der Semperoper als Assistent tätig gewesen, sodass es nicht meine erste Sachsen-Erfahrung war, gleichwohl aber meine erste Erfahrung mit dem Leipziger Raum. Ich kann mich an viele gute Begegnungen erinnern, vor allem aber hat sich eingeprägt, dass man in Sachsen großen Wert auf Traditionen legt. Man weiß zu feiern und: Es gibt eine starke Menschlichkeit im Umgang miteinander. Das mag ich sehr.

Wie war Ihre Begegnung mit der – gestatten Sie diesen Ausdruck – sächsischen Provinz?

Eigentlich ziemlich aufregend. Durch meine Tätigkeit als Generalmusikdirektor am Landestheater Schleswig-Holstein hatte ich zwar bereits Erfahrung damit, Kultur im ländlichen Raum zu gestalten. Und doch war es komplett anders. Das Publikum hier ist sehr heterogen. Wir kreieren quasi jedes Konzert für die jeweilige Stadt individuell, auch wenn das Programm dasselbe ist. Das macht es absolut spannend.

Auf welches musikalische „Experiment“ sind Sie rückblickend besonders stolz?

Auf unsere „Baby-Konzerte“. Sie gehören mittlerweile zu unseren Kassenschlagern, denn wir können nicht nur laut, sondern auch wunderbar zart und leise spielen, und das kommt bei
unserem jüngsten Publikum sehr gut an. 

Und was war das schönste Erlebnis, das Sie in Sachsen oder mit Sachsen hatten?

Unser Konzert in der Dresdner Frauenkirche, das wir anlässlich unseres „Opus Klassik“ spielen durften. Das war eine Begegnung mit einem Gebäude, mit einer Akustik, mit Geschichte – und natürlich mit den Menschen in Sachsen. Ein sehr eindrückliches Erlebnis.

Gemeinsamkeiten zwischen Österreich und Sachsen

Gemeinsamkeit zwischen Österreichern und Sachsen

Gemeinsamkeiten zwischen Österreich und Sachsen

Gibt es eigentlich Gemeinsamkeiten zwischen Ihren Landsleuten und den Sachsen?

Aber ja! Zum Beispiel, dass man nicht nur Wert auf Traditionen legt, sondern sie auch tatsächlich lebt und ganz selbstverständlich in den Alltag integriert. Und auch einen gewissen Hang zur Gemütlichkeit würde ich für beide unterschreiben.

Nun steht der 75. Geburtstag des Orchesters vor der Tür. Sie werden sicher gebührend feiern?

Genau! Und zwar mit einem großen Sommernachtsball am 23. August hier in Bad Lausick auf der Freilichtbühne im Kurpark - mit viel Prominenz, tollen Künstlerinnen und Künstlern. Das Orchester wird erst konzertant und dann zum Tanz aufspielen. Wir laden Sie herzlich ein, mit uns zu feiern.

„Nu genau!“

Sächsisches Lieblingswort

„Nu genau!“

Abschließend noch zwei persönliche Fragen: Welches ist ihr sächsisches Lieblingswort, und welches Ihr Lieblingsgericht?

Ganz klar: „Nu genau!“ Und was das Lieblingsgericht betrifft: In meiner Kindheit haben wir
immer Dresdner Christstollen geschickt bekommen, und ich muss sagen, auf diesen
Geschmack freue ich mich jedes Jahr zur Weihnachtszeit aufs Neue.

Fotos: ©  Sächsische Bläserphilharmonie / Deutsche Bläserakademie GmbH