Kränze binden, Sterne aufhängen, Fenster schmücken und Plätzchen backen: In Sachsen laufen die Vorbereitungen für das Fest auf Hochtouren. Währenddessen haben die Dresdner Stollenbäcker aus Mehl, Milch, Hefe, Rosinen, Zitronat und Orangeat schon längst den Grundteig für ihre weltbekannte Köstlichkeit fertig geknetet: der Dresdner Christstollen®.
Und wenn dann noch die in der Satzung des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V. festgeschriebenen Zutaten hinzugefügt wurden, braucht es nach dem Backen noch etwas Geduld, bis er sein feines Aroma entwickelt. Ungefähr zwei bis vier Wochen muss das Gebäck in der aromaversiegelten Originalverpackung lagern.
Auch wenn das Grundrezept für den Dresdner Christstollen® festgeschrieben ist, lohnt es, sich durch die ansässige Bäckerlandschaft zu probieren. Denn: Jeder Bäcker hat sein Familienrezept das meist von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Vom mageren Gebäck zum Hochgenuss
Seinen Ruf als kurfürstliches Gebäck bekam der Dresdner Stollen ab 1560. Traditionell zum heiligen Fest übergaben die Dresdner Stollenbäcker ihrem Landesherrn ein oder zwei Weihnachtsstollen. In einer feierlichen Zeremonie wurde das Gebäck von acht Meistern und acht Gesellen durch die Stadt zum Schloss getragen.
Auch unser Kurfürst August der Starke war ein Stollen-Liebhaber: Für sein Barockspektakel „Zeithainer Lustlager“ ließ er 1730 von der Dresdner Bäckerzunft einen Riesenstollen backen. 1800 Kilogramm hat er gewogen und wurde mit dem legendären „Großen Stollenmesser“ angeschnitten.