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Leben & Arbeiten

Los Angeles, Mailand… Zwickau

Zwickau

Randy Engelhards Tätowierkunst geht unter die Haut.

Wenn Rammstein auf der Bühne steht, ist Randy hautnah dabei. Gestochen scharf und unfassbar lebensecht ist die Handschrift, die Star-Tätowierer Randy Engelhard auf der Haut von Frontmann Till Lindemann hinterlassen hat. Auch andere Promis, darunter Sophia Thomalla, setzen heute auf die hohe Kunst eines der gefragtesten Tätowierers Europas.

Tätowieren statt Fliesen legen 

Und dabei wäre sein Lebensweg beinahe komplett anders verlaufen. Damals, vor 23 Jahren, stand Engelhard vor der Wahl: auf Nummer Sicher zu gehen und als Fliesenleger arbeiten oder auf Risiko zu setzen und den Traum vom Tätowierer anzugehen. Zum Entsetzen seiner Mutter entschied sich der heute 43-jährige Familienvater für Letzteres. Doch der Erfolg gibt ihm recht; Randy Engelhard ist mittlerweile eine weltbekannte Marke, tritt in TV-Formaten auf und ist doch seiner Heimat Zwickau treu geblieben. „Ich bin Lokalpatriot“, betont er. „Hier habe ich meine Familie und engen Freunde. Das möchte ich nicht missen.“ 

Dank seiner internationalen Kontakte ist Zwickau mittlerweile auch in der internationale Tattooszene ein Begriff. Ob aus Kanada oder Australien – die Kunden kommen von überall her, um sich von ihm tätowieren zu lassen. Zwickau wird in einem Atemzug mit Los Angeles und Mailand als Veranstaltungsort für die internationale Tattoo Expo genannt. „Wir holen die Creme de la Creme der Tattoo-Gilde aus aller Welt hierher“, so Engelhard. „Darauf bin ich schon ein wenig stolz. Und so kann ich meiner Heimat auch ein bisschen was zurückgeben.“

Vor allem die Kinder in Zwickau liegen Randy am Herzen 

A propos zurückgeben: Schon lange engagiert sich Randy Engelhard für das Zwickauer Kinder- und Jugendheim Gerd-Fröbe-Haus. „Auf der Tattoo Expo haben wir zunächst Gemälde von hochkarätigen Künstlern zugunsten des Hauses versteigert. Im vergangenen Jahr habe ich mit einem Kunden dann während des Tätowierens philosophiert, wie man den Kindern jetzt in der Corona-Zeit etwas Gutes tun kann. Sie waren ja ohnehin schon doppelt bestraft: Im Elternhaus können oder dürfen sie nicht leben, und mit Freunden treffen ging auch nicht aufgrund der Corona-Maßnahmen.” Schnell war die Idee geboren, jedem Kind einen ganz persönlichen Wunsch zu erfüllen – z.B. den vom individuellen BMX-Bike.

Happy End für Mutter und Sohn 

Wunschlos glücklich ist im Übrigen auch seine Mutter. Sie hat mit seiner Entscheidung von vor 23 Jahren ihren Frieden geschlossen und arbeitet heute in seinem Laden „Heaven of Colours“ hinter den Kulissen mit. Tätowiert ist sie übrigens auch...