Die Zeit der guten alten „Tante Emma“-Läden ist vorbei? Weit gefehlt! Nur heißt die „Emma“ von damals heute „Josephine und Nadja“ und will mit ihrer Idee der „Kurzzeitläden“ dem geliebten „Lebensmittelpunkt“ von damals neues Leben einhauchen. Los geht es am Sonntag, 12. September, mit dem Pilotprojekt in Wolkenstein „Hereinspaziert! …in unseren Kurzzeitladen“. Idee und Umsetzung stammen von Nadja Hecker und Josephine Leonhardt-Dietrich, die dafür mit dem „So geht sächsisch.“-Preis #JetztLokalHandeln ausgezeichnet wurde.
Frau Leonhardt-Dietrich, Sie und Ihre Kollegin Nadja Hecker haben sich unter dem Motto „Hereinspaziert!“ mit Ihrem Konzept der „Kurzzeitläden“ beim „So geht sächsisch.“-Preis #JetztLokalHandeln beworben – mit Erfolg. Ihre Idee hat es unter die 50 besten im Freistaat geschafft. Herzlichen Glückwunsch! Nun sind Kurzzeitläden, Pop-up Stores etc. nicht so ganz neu, im ländlichen Raum allerdings schon.
Wie kam es zu dieser Idee?
Warum genau hier?
Wie muss man sich einen Kurzzeitladen vorstellen? Ist es der klassische Tante-Emma-Laden oder eher eine Ausstellungsfläche? Was steht im Warenregal?
Wie viel Vorlauf brauchte das Pilotprojekt in Wolkenstein?
„Es reifte seit Anfang des Jahres in unseren Köpfen. Mit der Umsetzung haben wir tatsächlich erst Mitte Juli begonnen. Das war durch die Ferien- und Urlaubszeit ziemlich sportlich. Aber wir haben es geschafft.“
Wie finanziert es sich?
„In erster Linie mit ganz viel Eigeninitiative. Das Thema liegt uns einfach am Herzen. Das Preisgeld von #JetztLokalHandeln hilft uns natürlich sehr das bevorstehende Event publik zu machen und in Werbematerial zu investieren.“
Wie nehmen regionale Produzenten und Unternehmer Ihr neues Modell an? Haben Sie hier bereits Erfahrung?
Wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten der Kurzzeitläden im ländlichen Raum ein – welche Vorteile bieten diese Ihrer Meinung nach im Vergleich zum urbanen Umfeld?
„Wir haben große Hoffnung, dass unsere Idee positiv aufgenommen wird und schnell Befürworter und Umsetzer findet. Wir sind der Meinung, dass es im ländlichen Raum mehr um Gemeinschaftlichkeit und Regionalität geht. Wenn es die Räumlichkeiten hergeben, können diese ebenso für Workshops oder von Vereinen zur Kurzzeitmiete genutzt werden. Pop-Up-Stores in Großstädten sollen zum Konsum verführen. Wir hingegen sehen unsere Kurzzeitläden als integratives und interaktives Projekt, das Menschen zusammenbringt, die Regionalität stärkt und zum Beispiel auch Touristen einen Teil unserer Kultur vermittelt.“
Ist das Modell des Kurzzeitladens eines mit Zukunft – quasi ein Franchisemodell, das auch in anderen Städten und Gemeinden zum Tragen kommen kann?
„Ja, definitiv. Das ist unser Ziel. Wir möchten die Erfahrungen unserer ersten Umsetzungen nutzen, um auch in anderen erzgebirgischen Kreisen und Städten Kurzzeitläden auf die Beine zu stellen.“
Wenn der Wolkensteiner Kurzzeitladen gut angenommen wird, welches nächste Projekt wollen Sie angehen?
„Durch den regelmäßigen Austausch mit anderen Mitgliedern von „Kreatives Erzgebirge“ haben wir schon Zustimmung aus Annaberg-Buchholz als nächsten Projektstandort erhalten.“