Wenn die Medizintechnik den Ingenieur glücklich macht
Mit neu entwickelten Diagnostikgeräten hat Jens Trepte den Markteintritt in die Medizintechnik geschafft. Ein Grund, ihn für den Wettbewerb »Sachsens Unternehmer des Jahres 2024/25« zu nominieren.
Chemnitz - Jens Trepte ist Inhaber und Geschäftsführer der »imk-Gruppe«, eines internationalen Anbieters von Ingenieur- und Beratungsdienstleistungen sowie Hersteller von IT-Lösungen für die Fertigungsindustrie. Schwerpunkt ist die Automobilbranche, aber auch Unternehmen der Luft- und Raumfahrt oder aus dem Maschinenbau gehören zur Kundschaft. Zudem entwickelt und fertigt die 2002 gegründete Unternehmensgruppe mit heute 74 Beschäftigten medizinische Analysegeräte. Der Jahresumsatz erreicht in diesem Jahr 6,8 Millionen Euro.
Als Dienstleister ist die »imk-Gruppe« auf die frühe Phase der Produktentwicklung spezialisiert. Die Krise in der Automobilindustrie, die auch bei »imk» zu Kurzarbeit geführt hat, wird derzeit genutzt, um das Medizintechnik-Geschäft weiter auszubauen. Die imk-Ingenieure haben eine Anlage für die In-vitro-Diagnostik entwickelt. Mit dem Gerät für größere Labore können DNA-Untersuchungen und PCR-Tests durchgeführt werden. Mit dem Analysegerät können 48 Proben gleichzeitig auf verschiedene Krebsarten untersucht werden. Für Entwicklung und Produktion wurden rund 2,6 Millionen Euro in ein neues Technikum mit mehr als 1000 Quadratmeter Büro- und Produktionsfläche investiert. Im September 2023 startete die Serienproduktion des komplexen Gerätes mit etwa 2000 Teilen, die weltweit von 70 Lieferanten bezogen werden. Inzwischen konnten 16 Geräte ausgeliefert werden. »Wir haben uns zu einem Kleinserienproduzent entwickelt, der Spezialgeräte für bestimmte Nischen entwickeln und produzieren kann«, erklärt Trepte.
»Wir haben in der Medizintechnik bei null angefangen, das war eine Herausforderung», sagt der frühere Entwicklungschef von Sachsenring in Zwickau. Umso erfreulicher sei es, dass ein internationaler Partner in Nordamerika gefunden wurde, mit dem ab Mitte nächsten Jahres ein weiteres Diagnostikgerät entwickelt wird. »Dabei geht es um Untersuchungen für die Alzheimer-Forschung. Es macht den Ingenieur in mir glücklich, etwas für die Gesundheit anderer Menschen tun zu können«, so Trepte. Er geht davon aus, dass der Umsatz im Bereich Medizintechnik in Zukunft deutlich steigen wird.
Jens Trepte will sich bereits zum zweiten Mal für den Unternehmerpreis bewerben, beim ersten Mal hatte er es in die Finalrunde geschafft. »Ich finde es wichtig, zu zeigen, wo in unserer Region etwas voran geht«, sagt der Chemnitzer Unternehmer, der sich als Vorstandsvorsitzender des RKW Sachsen e.V. für den sächsischen Mittelstand engagiert. Auch im Wirtschaftsbeirat der Stadt Chemnitz setzt er sich für seine Heimatregion ein. »Ich bin das Gemecker vieler Mitbürger in Chemnitz leid. Wir sollten stolz auf das Erreichte sein und weiter anpacken«, erklärt Trepte seine Motivation. Sein Team habe eine große Verbundenheit mit der Region.
In den nächsten Jahren will Trepte das Geschäft mit der Medizintechnik weiter ausbauen, ohne seine guten Kontakte in der Automobilbranche zu vernachlässigen. Zudem setzt er auf eine neue Partnerschaft mit dem US-Technologiekonzern Nvidia und dem Autohersteller BMW. Außerdem wird er im Kulturhauptstadtjahr auch eine Fachkonferenz IIC2025 mit namhaften Ausstellern in Chemnitz ausrichten.
Der Wettbewerb »Sachsens Unternehmer:in des Jahres« ist eine Initiative von Sächsische Zeitung, Freie Presse, Leipziger Volkszeitung und MDR sowie von Volkswagen Sachsen, LBBW, der Schneider+Partner Beratergruppe, der Gesundheitskasse AOK Plus und »So geht sächsisch«. Bewerbungen und Vorschläge unter: www.unternehmerpreis.de
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Text: Christoph Ulrich
Titelbild: Imk-Geschäftsführer Jens Trepte in der Produktionshalle für medizintechnische Geräte, Foto: Christoph Ulrich