DER Zoo-Reiseführer für Sachsen
Darauf haben Zoo- und Tierparkfreunde gewartet: Endlich wird der einzige sächsische Zoo-Reiseführer „Zoo geht sächsisch.“ neu aufgelegt. Auf 116 Seiten findet man hier alle wichtigen Informationen über die schönsten zoologischen Anlagen des Freistaates. Neben den sächsischen „Leuchttürmen“ wie dem Leipziger und dem Dresdner Zoo sind viele Geheimtipps für weniger bekannte, aber nicht minder sehenswerte Tierparks enthalten. Akribisch und mit großer Leidenschaft zusammengetragen hat all diese Informationen der gebürtige Chemnitzer Lasse Beier. Er studiert an der Universität Leipzig Lehramt für Biologie und Musik an Gymnasien und hat sich mit dem Zoo-Reiseführer quasi selbst das schönste Geschenk gemacht.
Wir haben mit Lasse gesprochen, über seine Begeisterung für die Tierwelt und Zoolandschaft und warum „Zoo geht sächsisch.“ in keinem Bücherregal fehlen sollte.

Lasse, als die erste Auflage Deines Zooführers erschien, warst Du gerade mal 21 Jahre alt. Wie kommt man auf solch eine Idee?
Die erste Auflage ist mittlerweile vergriffen, nun ist die neue Auflage erschienen. Worauf dürfen sich die Leser freuen?
Auf viele neue und besondere Tierparks, zum Beispiel den Tiergarten Falkenstein, den Wildpark Osterzgebirge, die Falknerei Herrmann in Plauen, den Tierpark Riesa oder den Tierpark Zittau. Insgesamt sind in der aktuellen Ausgabe 18 Einrichtungen dazu gekommen, darunter viele noch nicht ganz so bekannte und außergewöhnliche Einrichtungen.
Und die hast Du alle persönlich besucht und „getestet“?
Na klar! Wie ein Restaurant-Tester quasi, nur nicht ganz so inkognito (schmunzelt).
Was ist das Besondere an den sächsischen Zoos? Was findet man hier, was es in anderen Tierparks in Deutschland vielleicht nicht gibt?
In Sachsen gibt es viele Anlagen und Tiere, die für Deutschland oder sogar Europa einzigartig sind, beispielsweise das Pongoland oder das Gondwanaland im Zoo Leipzig, das Tibetdorf im Naturschutz-Tierpark Görlitz, die Eiszeitanlage mit großer Mammutrutsche sowie das Vivarium im Tierpark Chemnitz und das Orang-Utan-Haus im Zoo Dresden.

Neben den vielen Zoofreunden gibt es auch jene, die zoologischen Einrichtungen skeptisch gegenüberstehen, weil sie Tiere um ein artengerechtes Leben in freier Wildbahn berauben würden. Was entgegnen Sie diesen Skeptikern?

Eine Frage an den angehenden Biologielehrer: Wie „cool“ sind Zoos bei Kindern und Jugendlichen heute noch – in Zeiten von social media, Internet und vielen anderen Ablenkungen? Kann die „analoge“ Natur und Tierwelt hier überhaupt noch mithalten?
Die Tierwelt kann auch heute auf jeden Fall noch überzeugen. Echte Tiere mit allen Sinnen zu erleben, löst etwas in uns aus, was die digitale Welt nur bedingt bieten kann. Es gibt viele Kinder, die gerne in Zoos gehen und von Tieren fasziniert sind. Einige zeigen dann gern im Biologieunterricht ihr Spezialwissen – das finde ich immer super, zumal auch mein Interesse an Tieren und der Natur durch Zoobesuche entstanden ist.
Welches war das schönste Erlebnis, vielleicht auch die witzigste Begegnung, die Du je in einem Zoo hattest?
Vor vielen Jahren flog mir mal bei einer Flugshow im Vogelpark Marlow ein Schopfkarakara ins Gesicht – der hatte wohl seinen Landeplatz verfehlt. Damals habe ich mich furchtbar erschrocken, heute kann ich darüber lachen.
Dein persönlicher Geheimtipp?
Den Tierpark Riesa mit seinem Kloster und den ambitionierten Zukunftsplänen finde ich toll, und auch der Tierpark Zittau mit seinen vielen begehbaren Anlagen hat mich überrascht. Der Amerika-Tierpark Limbach-Oberfrohna ist ebenfalls großartig, aber vermutlich mittlerweile kein Geheimtipp mehr.
Welches ist das exotischste Tier, das man in sächsischen Zoos finden kann und wo kann man es besuchen?
Wenn mit „Exotisch“ „selten“ gemeint ist, wird man im Vivarium im Tierpark Chemnitz fündig. Hier leben unter anderem Lanzas Alpensalamander, die es meines Wissens nach in keinem anderen Zoo der Welt gibt. Dies trifft auch auf die Streifen-Moenkhausia, eine Fischart, zu. Zwar häufiger in Zoos zu finden, aber in der Natur ausgerottet, ist beispielsweise die Säbelantilope, die man im Leipziger Zoo findet. Wie übrigens auch die Rotschulterrüsselhündchen, die sogar in der Neuverfilmung von Disneys „König der Löwen“ zu finden sind.
Danke Lasse, für das angenehme Gespräch!
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„Zoo geht sächsisch“ kann in allen teilnehmenden Buchhandlungen, Touristinformationen, Zooshops sowie im Onlineshop von DDV Lokal erworben werden.
Titelbild: Lori, Foto: Lasse Beier