
„Prächtiger als die ‘Goldene Pforte‘ - die älteste und wohl bekannteste Tür Freibergs – kann man sich ein Eingangstor in eine Kirche nicht vorstellen“, betont Domkantor Albrecht Koch. „Sie symbolisiert das Aufblühen des Silberbergbaus in der Stadt, steht für den Reichtum, den einst das Silber brachte und der sich noch heute den prächtigen Häusern und Eingangsportalen der Stadt widerspiegelt“, so Koch weiter.
Um in Freiberg die Silberfunde und den daraufhin einsetzenden Bergbau zu sichern, wurde zunächst eine Burg errichtet, das heutige Schloss Freudenstein. Daneben entwickelte sich in der Stadt Freiberg ein blühendes Gemeinwesen. Zum Ausklang des 12. Jahrhunderts errichtete man eine spätromanische Marienkirche mit der Goldenen Pforte als Eingangsportal. Im 15. Jahrhundert wurde diese Pfarrkirche zu einer prächtigen spätgotischen Hallenkirche umgebaut und 1480 zum Dom erhoben. Bei den Umbauarbeiten wurde die Goldene Pforte an die heutige Stelle versetzt und zierte nunmehr den Südeingang des Freiberger Doms.

Und auch wenn die einstige Farbenpracht verloren gegangen ist, so ist die Portalanlage ein „Beispiel für vollendete Harmonie“, wie Domkantor Albrecht Koch schwärmt. „Im Zentrum befindet sich das Christuskind, mit ihm kommt das Licht in die Welt.“ Zudem versinnbildlichen verschiedenste Figuren aus dem Alten und Neuen Testament, darunter viele Engel, aber auch Könige und Königinnen, die Bibergeschichte.
Kopien der Freiberger Goldenen Pforte sind im Ürbrigen auf der ganzen Welt zu finden, zum Beispiel in der Harvard University in Cambridge (USA), im Puschkin-Museum in Moskau (Russland) und im Museum der Bildenden Künste in Budapest (Ungarn).
Anlässlich des 800-jährigen Jubiläums des Portals widmet sich die Standortkampagne »So geht Sächsisch.« vom 8. bis zum 15 Juni 2025 der Goldenen Pforte sowie der Silberstadt Freiberg mit einer Themenwoche.
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Bildnachweise:
- Goldene Pforte im Freiberger Dom St. Marien, Foto: Ralf Menzel
- Archivolte der Goldenen Pforte, Foto: Andreas Gosch
- Die Goldene Pforte in ihrer farbigen Fassung, Foto: Albrecht Holländer