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Sachsens Unternehmer:in des Jahres 2025

Dietmar Tietz, Michael Bohnefeld & Marek Reschke

Eine hochspannende Erfolgsgeschichte aus Sachsen

Als die langjährige „Sachsenarena“ in Riesa, mit 20.000 Sitz- und Stehplätzen eine der größten Veranstaltungshallen Sachsens, 2023 einen neuen Namenssponsor bekam, konnten mit „WT Energiesysteme Arena“ wenige etwas anfangen. Dabei hatte der Spezialist für Planung, Errichtung, Wartung und Modernisierung von Umspannwerken bereits eine beachtliche Entwicklung aufzuweisen und der Chef Dietmar Tietz es im Wettbewerb „Sachsens Unternehmer des Jahres“ unter die besten drei geschafft. 2002 mit vier Beschäftigten gegründet, bilanzierte das Unternehmen 20 Jahre später mit 75 Leuten einen Umsatz von 40 Millionen Euro: mit Umspannwerken – vorzugsweise für Solar-, Wind- und Biogasanlagen - sowie dazugehörigen Schaltschränken.

Doch das ist nichts gegen den Erfolg der letzten drei Jahre. WT zählt nunmehr 110 Beschäftigte sowie acht Azubis am Sitz in Riesa und im Dresdner Büro und peilt 150 Millionen Euro Umsatz an. Der 61-jährige Diplomingenieur räumt ein, von der Neuausrichtung der Politik hin zu erneuerbarer Energie profitiert zu haben, „und von wachsender Sensibilität der Bevölkerung gegenüber dem Klimawandel“.

„Der Prozess ist unumkehrbar“, ist sich Geschäftsführer Michael Bohnefeld sicher – trotz gegenteiliger Wortmeldungen aus dem konservativen Lager. „In der Energieerzeugung kannst Du den Hebel nicht einfach umlegen“, sagt der 46-Jährige, der mit Marek Reschke (45) das rein sächsische Chef- und Bewerbertrio komplettiert.

Ihr Unternehmen hat bislang 250 Umspannwerke ans Netz gebracht. Mittels Transformatoren wird dort Energie von Kraftwerken oder anderen Erzeugern von der Höchstspannung (220 oder 380 Kilovolt) auf 110 KV und weiter in regionale Mittelspannung (10, 20 oder 30 KV) umgewandelt. Pro Jahr kommen etwa 40 Anlagen hinzu – künftig auch eine für 380 KV. „Unsere Aufträge reichen bis Mitte 2026″, freut sich Bohnefeld, „wir müssen mehr ab- als zusagen“.

Der Erfolg ist kein Selbstläufer. Durch strategische Zukäufe von vier Betrieben in Meißen, Dresden-Cossebaude und Lindenau bei Ortrand hat sich WT Energiesysteme nicht nur personell verstärkt, sondern auch unabhängiger gemacht. Tietz nennt Bereiche wie Montage, Wartung und den Bau von Hochstrom-Schaltschränken. Der gelernte Elektromonteur denkt künftig auch an Batteriespeicher aus eigener Produktion.

„Aber der Schlüssel zum, Erfolg sind die Menschen“, sagt Tietz. Seiner Belegschaft aus einem halben Dutzend Ländern wird einiges geboten: auch familienfreundliche, flexible Arbeitszeit, betriebliche Altersvorsorge von 150 Euro im Monat, bezahlte Kitaplätze, Gesundheitschecks, Massageprogramme, Fahrsicherheitstrainings. Tietz & Co engagieren sich zudem als Sponsor für Sportvereine, mehrere Hospize, die Dixielandmeile in Dresden.

„Obwohl der Neubau in Riesa erst vor drei Jahren bezogen wurde, platzen wir schon wieder aus allen Nähten“, sagt Tietz. Das Unternehmen will sich für 30 Millionen Euro erweitern – auch um einen Bürokomplex, eine Werkhalle, eine Kantine, Parkplätze und perspektivisch um ein Ausbildungszentrum mit Trainings-Umpannwerk.

„Wir sind verdammt stolz auf das, was wir geleistet haben“, sagt Tietz. Er sei schon traurig gewesen, „Die Träumende“ einst so knapp verpasst zu haben. Er und Bohnefeld fahren manchmal gemeinsam Angeln. Womöglich haben sie ja beim 2. Versuch Sachsens Unternehmerpreis am Haken.

Der Wettbewerb »Sachsens Unternehmer:in des Jahres« ist eine Initiative von Sächsische Zeitung, Freie Presse, Leipziger Volkszeitung und MDR sowie von Volkswagen Sachsen, LBBW, der Schneider+Partner Beratergruppe, der Gesundheitskasse AOK Plus und »So geht sächsisch«. Bewerbungen und Vorschläge unter: www.unternehmerpreis.de

Text: Michael Rothe

Titelbild: Die Geschäftsführer der WT Energiesysteme GmbH Michael Bohnefeld, Dietmar Tietz und Marek Reschke; Foto: WT Energiesysteme GmbH (Montage)