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Der Dresdner Christstollen® – Tradition aus der sächsisch

Tradition aus der sächsischen Weihnachtsbäckerei

Kränze binden, Sterne aufhängen, Fenster schmücken und Plätzchen backen: In Sachsen laufen die Vorbereitungen für das Fest auf Hochtouren. Währenddessen haben die Dresdner Stollenbäcker aus Mehl, Milch, Hefe, Rosinen, Zitronat und Orangeat schon längst den Grundteig für ihre weltbekannte Köstlichkeit fertig geknetet: der Dresdner Christstollen®.

Und wenn dann noch die in der Satzung des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V. festgeschriebenen Zutaten hinzugefügt wurden, braucht es nach dem Backen noch etwas Geduld, bis er sein feines Aroma entwickelt. Ungefähr zwei bis vier Wochen muss das Gebäck in der aromaversiegelten Originalverpackung lagern.

Auch wenn das Grundrezept für den Dresdner Christstollen® festgeschrieben ist, lohnt es, sich durch die ansässige Bäckerlandschaft zu probieren. Denn: Jeder Bäcker hat sein Familienrezept das meist von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Foto: Schutzverband Dresdner Stollen e. V., K. Grottker

Vom mageren Gebäck zum Hochgenuss

Der Ursprung unseres reichhaltigen Stollens liegt im 15. Jahrhundert. Damals wurde er erstmals urkundlich auf einer christlichen Hospital-Rechnung erwähnt – und zwar als Fastengebäck.

Auf dem ältesten deutschen Weihnachtsmarkt wurden schließlich um 1500 erstmals „Christbrote uff Weihnachten“ an die Dresdner Bürger verkauft. Seitdem ist der Dresdner Christstollen® mit dem Dresdner Striezelmarkt untrennbar verbunden.

Seinen Ruf als kurfürstliches Gebäck bekam der Dresdner Stollen ab 1560. Traditionell zum heiligen Fest übergaben die Dresdner Stollenbäcker ihrem Landesherrn ein oder zwei Weihnachtsstollen. In einer feierlichen Zeremonie wurde das Gebäck von acht Meistern und acht Gesellen durch die Stadt zum Schloss getragen.

Auch unser Kurfürst August der Starke war ein Stollen-Liebhaber: Für sein Barockspektakel „Zeithainer Lustlager“ ließ er 1730 von der Dresdner Bäckerzunft einen Riesenstollen backen. 1800 Kilogramm hat er gewogen und wurde mit dem legendären „Großen Stollenmesser“ angeschnitten.

Die Hüter der Qualität: Der Schutzverband Stollen e. V.

In heute bekannter Qualität wird der Dresdner Christstollen® seit dem 20. Jahrhundert gebacken.

Der Schutzverband Stollen e. V. bürgt mit dem goldenen Stollensiegel seit 1991 für Qualität und Echtheit. Nur Stollen aus dem Großraum Dresden können es erhalten. Dabei muss das Gebäck in Handarbeit gefertigt werden und den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen. Erst dann ist die mit Puderzucker bestäubte Backware ein echter Dresdner Christstollen®.

Übrigens: Seit 2010 zählt der Dresdner Christstollen® zu den Produkten mit geschützter geografischer Angabe und trägt deshalb das kreisrunde, blau-gelbe EU-Gemeinschaftszeichen.

Nur Stollen mit dem Goldenen Siegel dürfen sich Dresdner Christstollen® nennen. Foto: Schutzverband Dresdner Stollen e. V., K. Grottker
Im Jahr 2020 wurden rund 4,5 Millionen Dresdner Christstollen verkauft. Viele Bäcker & Konditoren verkaufen das Gebäck auch online. Foto: Schutzverband Dresdner Stollen e. V., Tobias Ritz

Von Dresden in die Welt

Heute hat der Dresdner Christstollen® überall auf der Welt Fans. Per Post schicken viele der rund 110 Dresdner Bäcker und Konditoren ihre Stollen um den gesamten Globus – bis nach Japan, Hawaii, in die USA, nach Brasilien, Australien und Alaska.

Eine Übersicht mit Bäckern und Konditoren, die Dresdner Stollen® backen und verkaufen, findet ihr hier:  

www.dresdnerstollen.com/stollenkaufen