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Pulsnitzer Pfefferkuchen

Original Pulsnitzer Pfefferkuchen

Oberlausitz
Ein Pfefferkuchen

Ein köstliches Stück Heimat

Pulsnitz, bekannt für seine jahrhundertalte Pfefferkuchentradition, rückt vor allem zur Weihnachtszeit ins Licht der Öffentlichkeit. Dabei sind die Pulsnitzer Lebkuchen gar kein typisches Saisonprodukt. Ganzjährig in den örtlichen Pfefferküchlereien gebacken, werden sie direkt vom Hersteller verkauft und auf regionalen Märkten angeboten.

„Pfefferkuchen! Das ist wie ein Klang aus glücklicher Kinderzeit, wie ein Gruß von Jahrmarkt, Vogelwiese, Christfest herüber …“, schrieb einst der deutsche Schriftsteller Kurt Arnold Findeisen. Für viele Menschen sind Lebkuchen ein klassisches Weihnachtsgebäck. Beim Blick in die Geschichte spannt sich allerdings ein viel größerer Bogen: Schon 2000 v. Chr. wurden in Ägypten Honigkuchen gebacken, denen magische und lebensspendende Kräfte zugeschrieben wurden. Als Talismane nahm man sie mit in die Schlacht oder legte sie Verstorbenen in die Gräber. Seit jeher wird dem Lebkuchen nachgesagt, er heile Kranke und stärke die Gesunden.

In Pulsnitz hielt der Pfefferkuchen im 16. Jahrhundert Einzug. Mit seinem unverwechselbaren Geschmack und seiner dichten, sättigenden Konsistenz diente er den Menschen das ganze Jahr über als schmackhaftes Backwerk. Zu Fest- und Feiertagen wurde er aufwendig verziert und zu Figuren gestaltet.

Den „Originalen Pulsnitzer Pfefferkuchen“ liegt eine feste Rezeptur zugrunde, die jeder Pfefferküchler mit eigenen Zutaten verfeinert. Der braune Pfefferkuchenteig reift in großen Holzfässern vier bis sechs Wochen. Dann erst werden die Gewürze hinzugefügt. Zimt, Nelken, Kardamom, Macisblüte, Muskatnuss, Koriander, Fenchel und Anis gehören dazu. Die genaue Lager- und Gärdauer der Grundteige ist geheim und wurde von den Lebkuchenbäckern immer streng gehütet. Die Meister gaben sie nur an ihre Erben weiter.

In Pulsnitz gibt es heute neun Pfefferküchlereien, die die einzigartige Tradition fortführen. Eine von ihnen ist die Pulsnitzer Lebkuchenfabrik unter der Leitung von Ines Frenzel. 1992 hatten ihre Eltern die Firma übernommen, die im Jahr 1884 von Erich Richter gegründet wurde. Noch heute werden die überlieferten Hausrezepte unter strenger Kontrolle angewandt. Und der Erfolg gibt Ines Frenzel recht: Nicht nur in vielen europäischen Ländern, auch in Amerika sind die „Echten Pulsnitzer“ heiß begehrt.

Zur Pulsnitzer Lebkuchenfabrik

Fotos im Beitrag: Tommy Halfter