
„Verrückt, was die hier draus gemacht haben!“
Eine Entdeckungstour in Gastfreundschaft

„Gerade die älteren Besucher, die früher in den Fabriken gearbeitet haben, nehmen ganz intensiv Anteil an der ibug. Das beeindruckt mich immer wieder. Häufig erleben sie Streetart das erste Mal nicht als Schmiererei, sondern als eigene Kunstform“, erzählt Mandy Fischer aus Meerane. Sie ist zum zehnten Mal dabei. Dorothee Liebscher nickt bestätigend. Die 29-Jährige ist eine der Gästeführerinnen und geleitet Besucher über das Gelände. Sie ist schon während der Kreativphase angereist, hat mit den einzelnen Künstlern gesprochen und kann das Gehörte an die Besucher weitergeben. Wie alle anderen Helferinnen und Helfer macht die Kunststudentin das ehrenamtlich. Diese gelebte Gemeinschaft der Künstler und Helfer ist neben der Grundidee der ibug, Industriebrachen als Kunstraum auf Zeit zu nutzen, ihre Antriebsfeder. „Das ist echt einzigartig und was ganz Besonderes.“
Während des Gesprächs steht Thomas Hetze immer noch fasziniert in der Halle. „Verrückt, was die hier draus gemacht haben“, murmelt er leise. In der Hand hält er einen Briefumschlag mit dem letzten Schreiben seiner früheren Firma, das er kürzlich beim Aufräumen gefunden hat. Dann geht er weiter auf Kunstentdeckungsreise durch die eigene Vergangenheit.

ibug Art - Festival für urbane Kunst
Zahlreiche internationale Künstler toben sich auf ehemaligen Werksgeländen aus. Das Ergebnis: Industriebrachenumgestaltung.
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