Roboter-Koch: Start-up DaVinci Kitchen revolutioniert Systemgastronomie
Einmal Nachschlag bitte! – Zum Glück sind die Gerichte von DaVinci Kitchen nicht nur außergewöhnlich lecker, sondern auch extrem schnell serviert. Denn hier ist kein normaler Koch am Werk. Zwischen Herd und Zutatenboxen bewegt sich flink und geschickt ein Roboterarm. Schon heute fabriziert der smarte kleine Kochkiosk 15 verschiedene Pasta-Gerichte. Ab dem nächsten Jahr soll er die Systemgastronomie revolutionieren. Wir haben DaVinci-Kitchen-Gründer Vick Manuel und Ibrahim Elfaramawy in Leipzig besucht. Im Interview gibt Kommunikationsmanager Marco Schnell Einblicke in das innovative Konzept des Start-ups.
Herr Schnell, wie lernt ein Roboter eigentlich kochen?

Wie ist Ihr Team auf die Idee gekommen, einen kochenden Roboter zu entwickeln?
Marco Schnell: Die Idee entstand am Leipziger Zukunftsforschungsinstitut "2b AHEAD". Robotik ist in vielen Industriebereichen schon zum Standard geworden, aber in der Gastronomie gibt es außer bei der Fertigung von Lebensmitteln sehr wenig Automatisierung. Unser Ansatz war, in dieser Nische eine Lösung zu entwickeln. Unterstützung aus der Industrie erhalten wir dabei von unserem Partner, der Apetito AG. Ein Vorbild lieferte uns übrigens der Vapiano-Koch, der nichts anderes tut, als vorgefertigte Zutaten miteinander zu kombinieren. Unser Ansatz war: Kann so eine monotone Tätigkeit nicht einfach ein Roboter übernehmen?

DaVinci Kitchen wurde erst 2019 gegründet. Wie reagieren die Leipziger auf den Roboter-Koch?
Müssen sich Köche dann Sorgen um ihre Arbeitsstelle machen?
Marco Schnell: Was viele nicht wissen, ist, dass es in der Gastronomie seit Jahren einen Fachkräftemangel gibt. Keiner möchte mehr für den Lohn und die Behandlung 12-Stunden-Schichten übernehmen. Insbesondere auf dem Land schließen Restaurants, weil sie niemanden finden, der kochen will. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass es immer eine Haute Cuisine geben wird, in der besonders individuelle, kultivierte Gerichte entstehen.
Was schätzen Sie am Standort Leipzig besonders?
Marco Schnell: Leipzig ist eine tolle, junge Stadt. Viele in unserem Team haben wir direkt von der Uni wegrekrutiert. Schön ist auch, dass die Gründer-Szene überschaubar und eng vernetzt ist. Jeder kennt jeden und wir unterstützen uns gegenseitig.
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Interview und Fotos: Anne Schwerin